Anwaltsranking Beamtenrecht WiWo 2025

Die WirtschaftsWoche hat in ihrer Ausgabe Nr. 31 im Sommer 2025 erstmalig Rechtsanwaltskanzleien und Rechtsanwält:innen für Privatpersonen im Fachgebiet Beamtenrecht ausgezeichnet.1https://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/anwaelte-wann-sich-juristische-unterstuetzung-lohnt-und-was-sie-kostet-die-besten-kanzleien-im-ranking/100142117.html

Das Ranking ist nicht nur das erste seiner Art für die WirtschaftsWoche selbst und die Erhebungen des dahinterstehenden Handelsblatt Research Institute (HRI), sondern – soweit ersichtlich – auch die erste bundesweite Empfehlung von Rechtsanwält:innen in diesem Spezialgebiet.

Dabei wurden 11 Kanzleien bundesweit als „Beste Kanzlei“ und 11 Rechtsanwälte als „Beste Anwälte“ im Beamtenrecht bewertet.

Daher sollen hier sowohl das Ranking vorgestellt, wie auch Hintergründe beleuchtet werden.

Ranking der WirtschaftsWoche 2025

Das Ergebnis vorweg:

KanzleiSitz der Kanzlei[d]Größe der Kanzlei (Berufsträger:innen)[d]besonders empfohlene Rechtsanwält:inFachanwaltschaft[d]Sitz [d]Mitteilung der Kanzlei[d]
Rechtsanwalt Michael Bertling
Rechtsanwältin Gabriele Münster
Hamburg2Michael Bertling, † 2023[d]
bn.RechtsanwälteBochum5Marc ImbergBochumhttps://www.bn-anwaelte.de
Dombert Rechtsanwälte
Part mbB
Potsdam34Klaus HerrmannVerwaltungsrechtPotsdamhttps://dombert.de
else.schwarz Rechtsanwälte PartnerschaftWiesbaden2Michael ElseVerwaltungsrechtWiesbadenhttps://www.else-schwarz.de/
Hansen & Münch Rechtsanwälte PartnerschaftsgesellschaftHamburg4Frank HansenVerwaltungsrechtHamburg
David HofferbertFrankfurt am Main1David HofferbertFrankfurt am Main
Hotstegs Rechtsanwaltsgesellschaft mbHDüsseldorf3 (+ Bürogemeinschaft)Robert HotstegsVerwaltungsrechtDüsseldorfhttps://www.hotstegs-recht.de
HüttenbrinkPartner Rechtsanwälte Part mbB | NotarMünster8Daniel WeberVerwaltungsrechtMünster
Rechtsanwalt
Eckart Johlige
Nauen1 (+ Bürogemeinschaft)Eckart JohligeArbeitsrecht
Verwaltungsrecht
Nauenhttps://anwalt-nauen.de
Rechtsanwalt Dr. Jens KolterWiesbaden1 (+ Bürogemeinschaft)Jens KolterArbeitsrecht
Verwaltungsrecht
Wiesbaden
Lehmann Junge Kollegen
Rechtsanwaltspartnerschaft
Kiel5Jörg JungeVerwaltungsrechtKiel
alphabetische Sortierung nach Kanzleinamen, Quelle: HRI 2025, [d] = Recherche und Bearbeitung difdi 08/2025

Die WirtschaftsWoche hat ihr Ergebnis sowohl in der Printausgabe vom 25.07.2025 wie auch online veröffentlicht. Die Tabelle „Beamtenrecht“ ist nur in der Printausgabe enthalten (S. 69). Die Tabelle ist nicht redaktionell in den Text des Artikels eingebunden.

Entstehen des Rankings

Die WirtschaftsWoche veröffentlicht das Ranking als Gesamtergebnis mit den genannten Rechtsanwälten in alphabetischer Reihenfolge der Kanzleinamen. Daneben wurden Rankings für die Rechtsgebiete Erbrecht, Familienrecht, Verkehrsrecht/Versicherungsrecht, Strafrecht, Miet- und Wohneigentumsrecht, Sozialrecht, Migrationsrecht und Arbeitsrecht erstellt.

Die WirtschaftsWoche hat die Rankings nicht eigenständig erstellt, zuständig war hierfür innerhalb der Handesblatt-Gruppe (zu der die WirtschaftsWoche ebenfalls gehört) das konzerneigene Handelsblatt Research Institute (HRI).2https://research.handelsblatt.com/

Das HRI erstellt regelmäßig auch die sogenannten „TOP-Kanzlei-Rankings“ für die WirtschaftsWoche. Diese werden dabei unterschiedlich erhoben und zum Teil auch unabhängig von Empfehlungen ausschließlich durch eine eigene Jury kuratiert.3https://www.wiwo.de/themen/wiwo-top-kanzleien

Die im Juli 2025 veröffentlichten „Besten Kanzleien für Privatpersonen“ und ebenso die „Besten Rechtsanwält:innen für Privatpersonen“ ermittelte das HRI nach Angaben der WirtschaftsWoche in einem mehrstufigen Verfahren: im ersten Schritt wurde eine Liste von „Großkanzleien, mittelständischen Kanzleien und Boutiquen aus wenigen spezialisierten Anwälten und Einzelanwälte, die in Deutschland zugelassen und tätig sind“ aufgestellt. Diese Gruppe aus über 26.000 Anwält:innen wurde im zweiten Schritt per E-Mail zu einer Umfrage eingeladen. In der Umfrage sollten die Teilnehmer:innen die jeweils fünf renommiertesten Kanzleien und Anwält:innen der betrachteten Rechtsgebiete empfehlen. Alle Teilnehmer:innen konnten in allen Rechtsgebieten abstimmen.

Die Redaktion gibt an, bei dieser Abstimmung seien „Eigenbewertungen und Stimmenkartelle ausgeschlossen“ worden.

Insgesamt seien über 5.500 Empfehlungen abgegeben worden. Basierend auf dem ­Ergebnis der Umfrage seien sodann im letzten Schritt die ­finalen Top-Listen erstellt worden. Aus allen Rechtsgebieten seien 245 Kanzleien sowie 233 Anwältinnen und Anwälte ausgezeichnet worden.4https://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/anwaelte-wann-sich-juristische-unterstuetzung-lohnt-und-was-sie-kostet-die-besten-kanzleien-im-ranking/100142117.html

ergänzende difdi-Auswertung

Nicht nur das Beamtenrecht ist in die Befragung 2025 erstmalig aufgenommen worden, auch etwa das Migrationsrecht ist neu erhoben und ausgewertet worden. Das ist zu begrüßen, stellt das Beamtenrecht und das Dienstrecht insgesamt doch ein relevantes Rechtsgebiet allein für die 1,8 Millionen aktiven Beamt:innen und Richter:innen (Stand 07/20255https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Oeffentlicher-Dienst/Tabellen/beschaeftigungsbereiche.html), aber ebenso auch für die gleich hohe Zahl von 1,8 Versorgungsempfänger:innen (Stand 12/20246https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Oeffentlicher-Dienst/Tabellen/versorgungsempfaenger.html) dar.

Das Ranking ist offenbar auch bei den genannten Rechtsanwaltskanzleien auf ein positives Echo gestoßen. Einen Monat nach der Veröffentlichung der WirtschaftsWoche haben fünf der elf Kanzleien selbst auf die Erhebung und Benennung durch ihre eigene Öffentlichkeitsarbeit aufmerksam gemacht.

Alle Kanzleien geben nach ihren Kanzleiprofilen an, dass sie in der Regel bundesweit tätig sind und entweder vollständig oder teilweise auf das Beamtenrecht spezialisiert sind. Die Spezialisierung haben acht der elf Rechtsanwälte durch die Fachanwaltschaft Verwaltungsrecht nachgewiesen, zu deren Ausbildungsinhalt ausdrücklich auch das öffentliche Dienstrecht (§ 8 Nr. 2 e FAO7https://www.brak.de/anwaltschaft/berufsrecht/allgemeine-informationen/) – mithin das Beamtenrecht – zählt.

Zusätzlich haben zwei Rechtsanwälte neben der Fachanwaltschaft Verwaltungsrecht auch den Fachanwalt für Arbeitsrecht erworben, nur drei der genannten Rechtsanwälte sind keine Fachanwälte.

Die von der WirtschaftsWoche hervorgehobenen Kanzleien und Rechtsanwälte sind in neun verschiedenen Städten angesiedelt, Hamburg und Wiesbaden sind dabei durch gleich zwei ausgezeichnete Kanzleien abgedeckt. Überraschend ist, dass neben den Landeshauptstädten Düsseldorf, Hamburg, Potsdam und Wiesbaden keine Kanzleien aus den eigentlich „behördenstarken“ Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, oder Berlin stammen. 11 von 16 Bundesländern bleiben damit jedenfalls dem Sitz der Kanzleien nach unerwähnt und Brandenburg findet sich als einziges ostdeutsches Bundesland (dafür aber mit 2 Kanzleien) im Ranking wieder.

Die Kanzleien und Rechtsanwälte entstammen sowohl größeren Partnerschaftsgesellschaften, unter denen aber Dombert mit 34 Berufsträger:innen die größte Gesellschaft darstellt, als auch Einzelanwaltskanzleien, zu denen David Hofferbert, Eckart Johlige und Jens Kolter zählen.

Kritik

Leider erklärt die Redaktion nicht, wie es zur Aufnahme des Rechtsgebiets gekommen ist, ob also redaktionelle Gründe hierfür entscheidend waren, Anregungen aus der Leserschaft oder ein anderweitig erhobener Bedarf.8Zu dieser und den nachfolgenden Fragen ist die Redaktion der WirtschaftsWoche wie auch die Handesblatt-Gruppe angefragt worden, hat aber bis zum Erscheinen dieses Beitrags noch keine Stellungnahme abgegeben. Sofern nachträglich eine Stellungnahme eingehen sollte, wird diese ggf. ergänzt.

Umgekehrt bleibt auch offen, wie sich die Rückmeldungen aus der befragten Anwaltschaft auf die erhobenen Rechtsgebiete verteilt haben und wieviele Rückmeldungen für das Ranking Beamtenrecht insgesamt, sowie die einzelnen Rechtsanwaltskanzleien und Anwälte eingegangen sind.

Ebenso wird der Begriff des „Beamtenrechts“ nicht näher erläutert oder eingeordnet. So ist zumindest fraglich, ob die Leser:innen das Rechtsgebiet zutreffend einordnen können, ebenso aber auch ob die befragten Rechtsanwält:innen das Beamtenrecht weit ausgelegt haben (also auch das Richterdienst- und Soldatenrecht einbezogen haben) oder es etwa enger auf das Status-, Laufbahn- und Disziplinarrecht beschränkt haben.

Überraschend erscheint, dass die namentlich genannten Rechtsanwälte ausschließlich männliche Rechtsanwälte sind. Zwar liegen keine Erhebungen darüber vor, wie viele Rechtsanwält:innen (m/w/d) im Gebiet des Beamtenrechts tätig sind. Zieht man allerdings die Fachanwaltsstatistik der Bundesrechtsanwaltskammer heran, so sind im Fachgebiet des Verwaltungsrechts 342 Fachanwältinnen tätig. (Stand 01/20259https://www.brak.de/presse/zahlen-und-statistiken/statistiken/) Dies entspräche einer Quote von 21,5%, sodass jedenfalls rechnerisch die Aufnahme wenigstens einer Rechtsanwältin auch im Ranking Beamtenrecht durchaus zu erwarten gewesen wäre.

Schließlich ist Rechtsanwalt Michael Bertling unkommentiert als einer der „Besten Anwälte 2025“ benannt worden. Rechtsanwalt Bertling ist aber bereits im Herbst 2023 verstorben, sodass die Empfehlung der WirtschaftsWoche-Redaktion für Privatpersonen an dieser Stelle ins Leere gehen muss. Wenigstens ein Fußnotenhinweis darauf, dass sich die Empfehlung – naturgemäß – nur auf zurückliegende Erfahrungen beziehen kann und dieser Kollege posthum geehrt wurde, wäre sinnvoll und redaktionell sicherlich geboten gewesen. Dies entwertet nicht die rückblickende Wertschätzung der abstimmenden Rechtsanwält:innen, würde aber gleichzeitig den Empfehlungscharakter für die Leser:innen und damit den praktischen Nutzen erhöhen.

Ausblick

Es bleibt abzuwarten, wie sich das Anwaltsranking in der Praxis auswirken und etablieren wird. Es ist zu wünschen, dass das HRI auch zukünftig das Rechtsgebiet des Beamtenrechts mit erfasst und auswertet.

Voraussichtlich nicht zu erwarten sein dürfte die aktive Nutzung der von der Handelsblatt-Gruppe angebotenen kommerziellen Siegel-Nutzung durch die genannten Rechtsanwaltskanzleien und Rechtsanwälte. Gerade die durch das Ranking angesprochenen Privatpersonen dürften zwar einerseits an Einschätzungen durch Dritte durchaus ein Interesse haben, gleichzeitig ist die Siegelnutzung aber an unterschiedliche Lizenzangebote des Verlags geknüpft. Die Abbildung des Siegels ist den Kanzleien und Rechtsanwält:innen aller Rankings ohne Zahlung von Lizenzgebühren untersagt.

Eine Nutzung sowohl im Print- wie auch Digitalbereich verkauft die Handelsblatt-Gruppe für 4.200,- € im ersten Jahr (zzgl. MwSt.) für das erste Siegel, sollen sowohl das Kanzlei- wie auch das persönliche Rechtsanwalts-Siegel genutzt werden, ergeben sich Gesamtpreise von rund 5.500,- € (zzgl. MwSt.).

Selbst der Ausdruck eines einzelnen Siegels (knapp 700,- € zzgl. MwSt.) oder ein Pokal (rund 1.000,- € zzgl. MwSt.) würden den Umsatz von gleich mehreren anwaltlichen Erstberatungen aufzehren.10Ohne Vergütungsvereinbarung sind gem. § 34 RVG die anwaltlichen Erstberatungen für Privatpersonen, die im Beamtenrecht als Verbraucher:innen einzustufen sind, auf 190,- € zzgl. MwSt. gesetzlich gedeckelt.

Rechtsanwalt Robert Hotstegs11Rechtsanwalt Robert Hotstegs ist selbst im Anwaltsranking benannt worden., buero@difdi.eu

[Stand der Bearbeitung: 24.08.2025]

Spurensuche zur Bundesdisziplinarkammer X, Newsletter von VierNull v. 18.09.2024

Guten Morgen …,

das „X“ ist außerordentlich vielseitig. Es ist Buchstabe, mathematisches Zeichen, neuerdings sogar Nachrichtenplattform und als Kreuz irgendwie auch die Grundlage unserer repräsentativen Demokratie. Zudem ist es mystisch aufgeladen. In Serien wie „Akte X“, „X-Faktor“ oder „Terra X“ steht es für das Unbekannte und Unerforschte. Mit dieser Bedeutung spielt auch der Düsseldorfer Anwalt Robert Hotstegs. Er versucht gerade Geld für eine Recherche zu sammeln, die ihn seit Jahren umtreibt. Sein Anliegen überschreibt er bei Betterplace.org mit der Schlagzeile „Bundesdisziplinarkammer X – ein verschwundenes Gericht?!“.

Nun ist die mystische Nebenbedeutung des „X“ für Hotstegs‘ Anliegen sicher hilfreich, allerdings reiner Zufall. Die von 1953 bis 1967 existierenden Bundesgerichte waren schlichtweg auf 13 Bezirke aufgeteilt, dem Düsseldorfer Sitz kam die Nummer zehn zu, lateinisch „X“. In diesen Kammern wurden Disziplinarverfahren gegen Bundesbeamte durchgeführt, deren Zuständigkeit später im heute ebenfalls abgeschafften Bundesdisziplinargericht in Frankfurt am Main aufging. Klingt trocken, war es wohl oft auch. Wäre da nicht die zeitliche Nähe zum Nationalsozialismus.

„Spurensuche zur Bundesdisziplinarkammer X, Newsletter von VierNull v. 18.09.2024“ weiterlesen

Rheinpegel – der Düsseldorf-Podcast v. 28.10.2022

Literatur "Reichsdienststrafordnung" und "Medizin ohne Menschlichkeit"

Düsseldorf. Drei Themen, zwei Düsseldorfer, ein Podcast: Jede Woche sprechen unsere Reporter über das, was die Landeshauptstadt bewegt. Informativ, hintergründig, unterhaltsam.

Am Mikrofon: Arne Lieb, Kommunalpolitikchef der Düsseldorfer Lokalredaktion, und Helene Pawlitzki, Projektleiterin Audio&Podcasts der Rheinische Post.

zu Gast am 28.10.2022 (ab 41:16 Min.): Rechtsanwalt Robert Hotstegs im Gespräch über das Projekt „eine Spur in silber“

Menschen aus Düsseldorf: Das verschwundene Gericht, Rheinische Post v. 25.10.2022

Blick auf das Gebäude GAP15 in Düsseldorf

Pempelfort. Der Anwalt Robert Hotstegs ist auf der Suche nach der ehemaligen Bundesdisziplinarkammer, die bis 1967 in Düsseldorf saß. Von der gibt es kaum Spuren – wohl auch, weil die Richter mithalfen, NS-Verbrechen zu vertuschen. 

von Marc Ingel

Robert Hotstegs kennt sich aus mit Beamtenrecht, seine Kanzlei an der Mozartstraße ist darauf spezialisiert. Das Disziplinarverfahren gegen einen Feuerwehrmann, die längst verdiente, aber nicht gewährte Beförderung im öffentlichen Dienst, der Lehrer, dem Nähe zum Reichsbürgertum vorgeworfen wird – bei solchen Verfahren ist die Hotstegs-Rechtsanwaltsgesellschaft Ansprechpartner. „Klingt etwas spröde, muss es aber nicht sein“, sagt Hotstegs.

Alles andere als öde ist jedenfalls auch das, womit sich Hotstegs seit ein paar Monaten quasi so nebenbei in seiner Freizeit beschäftigt. Er sucht ein verloren gegangenes Gericht, das rein thematisch eng verbunden ist mit seiner tagtäglichen Arbeit: Disziplinarrecht im weitesten Sinne. Es geht dabei um die Bundesdisziplinarkammer X (für römisch zehn), die von 1953 bis 1967 ein eigenständiges Bundesgericht in Düsseldorf war und zuerst in der Oberpostdirektion (heute GAP 15) und später in der Oberfinanzdirektion (inzwischen Bau- und Heimatministerium) ihren Sitz hatte. Nur: „Keiner weiß, was daraus geworden ist, es gibt keine Zeitzeugen, kaum Akten, erst recht keine Fotos“, sagt Hotstegs. 

„Menschen aus Düsseldorf: Das verschwundene Gericht, Rheinische Post v. 25.10.2022“ weiterlesen

Auf der Suche nach der Bundesdisziplinarkammer: Das ver­schwun­dene Gericht, lto.de v. 26.02.2022

Interview von Tanja Podolski

Die Bundesdisziplinarkammer X war ein Bundesgericht in Düsseldorf. Und es ist verschwunden. Im Interview erklärt Anwalt Robert Hotstegs, wie und warum er dieses Gericht sucht. Fest steht: Eine bekannte Entscheidung des Gerichts irritiert.

LTO: Herr Hotstegs, Sie suchen ein verschwundenes Gericht, was hat es damit auf sich?

Robert Hotstegs: Ich suche die Bundesdisziplinarkammer X (römisch 10). Das war ab 1953 für etwa 14 Jahre ein Bundesgericht in Düsseldorf. Heute kann sich offenbar niemand daran erinnern und es sieht so aus, als ob dieses Gericht kaum Spuren hinterlassen habe. Dabei war es als Disziplinargericht für Bundesbeamte zuständig und hat als solches nicht nur frische, sondern auch ältere Fälle aus den 30er und 40er Jahren, sprich der NS-Zeit, der Nachkriegs- und der Besatzungszeit entschieden. Es wundert mich, dass man darüber kaum Informationen findet und deshalb will ich die Spuren suchen – und finden.

Wie sind sie auf das Thema gestoßen?

„Auf der Suche nach der Bundesdisziplinarkammer: Das ver­schwun­dene Gericht, lto.de v. 26.02.2022“ weiterlesen